Anfang und Ende

Foto © Rainer Sturm / pixelio.de

Rauschartig aufbrausend,
Fegst, jagst, hetzt, peitschst,
Tosend über Wasser Du,
Treibst zornig die Wogen an,
An mir zu zerschellen,
Lässt Taifune hereinbrechen
Über mir –
Verliere Halt, verliere Boden,
Kann ich trotzen – Dir?

Dir, der du der Atem
Meines Lebens gewesen,
Hättest sein,
Hättest werden,
Hättest sein werden können,
Der Du jetzt Regengeschosse
Über mir
Einschlagen, platzen lässt,
Ein letztes Mal,
Dann ein Prasseln noch,
Ein Tröpfeln nur.

Belebst ein letztes Mal noch
Unbelebt Vergängliches Du,
Streifst ein letztes Mal noch
Durch die Blätter geliebter Baumkronen,
In dem Park, in dem Wir – in dem Ich
(Noch) immer sitze,
Flüsterst mir zu, ein letztes Mal noch;
Verklungene Melodie.

Streichelst zärtlich Du
Über Lippen und Wangen,
Mir – beim Einschlafen,
Bis auch Du,
Ein sanfter letzter Hauch noch,
Versiegt, verstummt, veratmet,
Schlicht Ausgeatmet bist –
Sch…, Sch…,
Stille –

Und im Traume
Mir eine Blume erblüht.